Ich bin dann mal weg….

Als Jan Koum und Brian Acton 2009 in Santa Clara im sonnigen Kalifornien gründeten, hätten sie wohl nie gedacht, dass sie für dessen Verkauf damit einmal Milliarden von Dollar von Facebook überwiesen bekommen. Insgesamt 22 Milliarden Dollar war es dem Internetgiganten 2014 wert für den Messenger-Dienst zu bezahlen.

Ich weiß tatsächlich nicht mehr genau, wann ich das erste Mal WhatsApp nutzte. Ich denke, dass es aber bereits 2011 gewesen sei dürfte. In meiner damaligen Schicht mit lauter Digital Natives kam ich leider nicht umhin, mich auch dem Trend anzuschließen. In diese Zeit hinterfragte ich ja kaum einen digitalen Trend. In Facebook, Stayfriends, Lokalisten und Ebay war ich zu diesen Zeiten ja bereits. Und es machte das Leben ja so einfacher. Du konntest immer alle erreichen. Jederzeit. Und überall. Und mit den blauen Häkchen hatte er auch keine Ausrede mehr. Ich führte so meine ganze Gruppe. Und als Dienstplaner konnte ich so sogar eine ganze Dienststelle verwalten. Jederzeit. Und überall. Und vor allem in meiner Freizeit.

Jeder von uns braucht seine Freizeit.

Und genau das wurde das Problem: eigentlich gab es keine Freizeit mehr! Immer wenn ein Problem auftrat: eine kurze WA reichte! Ich kümmerte mich darum! Alex, ein Kollege ist krank….. Ich verständige einen Ersatz! Alex, wir haben ein rechtliches Problem….Ich weiß Rat! Alex, wir haben Scheiße gebaut….Ich schau schnell vorbei! Ja, so funktionierte ich. Anfangs auch nie ein Problem für mich. Eigentlich hat es ja sogar meinem Ego gestreichelt. Aber mit etwas Abstand betrachtet: absolut idiotisch! Jeder von uns braucht seine Freizeit. Jeder seine Ruhe. Und vor allem: jeder von uns ist ersetzbar. Das wollen wir nur nie hören…..

Ich glaube sogar, ständige Erreichbarkeit macht uns krank. Eigentlich machen wir gar keine richtigen Pausen mehr. Sind nur noch am ständigen Nachtichtenn d Mails checken. Und ärgern uns, wenn aus der Arbeit eine Nachricht kommt. Und trotz aller guten Vorsätze antworten wir natürlich sofort…. Ich bin kein Docktor, aber ich glaube Bournout hat darin auch eine Ursache…..

Auch ich habe die Kollegen ausgenutzt….

Heute ist nun endlich Schluss mit der ständigen Erreichbarkeit. Mein Handyvertrag läuft heute um Mitternacht aus. Und dann ist mit der ständigen Erreichbarkeit und WhatsApp Schluss. Mal sehen, wie es mir damit geht. Natürlich habe ich das Medium genauso aktiv genutzt, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Auch ich habe die Kollegen zu jeder Tages- und Nachtzeit angeschrieben. Und auch ich habe darauf gebaut, dass sie die Nachricht in ihrer Freizeit lesen. Und vor allem Reagieren. Auch ich habe sie ausgenutzt…..

„Aber dann kannst du ja deine Freunde nicht mehr erreichen!“ – Stimmt. Aber wer hat sich nicht schon mal über irgendeine blöde WA-Gruppe geärgert, in der jeder stündlich seine Stimmungslage kundtut. Oder irgendjemand laufend lustige Videos einstellt. Ode vermeintlich wichtige Lebenssprüche teilt. Sorry Freunde: Eigentlich war das oft ehe störend. Meistens zum blödesten Zeitpunkt. Und dann noch dazu mein Datenvolumen aufgebraucht. Braucht kein Mensch…
Und weil ich Twitter immer nur auf dem Handy hatte, landet diese App gleich mit im Mülleimer Somit wird heute mein letzter Tweet getwittert, mein letzter Status gesetzt und mein letztes Lebenszeichen gegeben….nict ganz. Vielleicht komme ich ja wieder. Und den Blog gibt’s noch ein paar Tage….vielleicht. Ic geh jetzt erst mal ein paar Tage in Kloster. Vielleicht de richtige Weg abzuschalten. Dann sehen wir weiter.

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für mich…..

Ich bedanke mich bei allen meinen WhatsApp- und Twitterkontakten. Meine gute Freunde wede wissen, wo sie mich erreichen können. Und der Rest? War vmtl. nie so wichtig……..

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